Kommt die Aufbruchstimmung von Porto Alegre (2001) und Florenz (2002) nach einem Jahrzehnt auch bei uns an?
Oder: Geben wir uns eine zweite Chance, damit zusammenkommt, wer zusammengehört?(!)
... um endlich Protest und Widerstand gegen die Politik der Herrschenden, Visionen von einer für alle lebenswerten Welt, Konzepte und Strategien für demokratische und gerechte Problemlösungen, alternative Produktions- und Lebensweisen gesellschaftsverändernd wirksam zu machen, um Schritte hin zu einer Gesellschaft zu gehen, in der jede und jeder selbstbestimmt in Würde, in solidarischem Miteinander und intakter Natur leben können - vor Ort, in der Region, in Deutschland, in der EU und Europa, weltweit:
- Gegen Armut, soziale Ausgrenzung und sozial Spaltungen - für soziale Gleichheit
- Gegen globale Erwärmung und den Schwund der biologischen Vielfalt - für funktionsfähige Ökosysteme
- Gegen Unterdrückung, Überwachung, Repressionen und Fremdbestimmung - für ein selbstbestimmtes Leben und die Teilhabe an allen relevanten gesellschaftspolitischen Entscheidungen
- Gegen Krieg und Militarisierung - für Frieden, Sicherheit und den Schutz individueller Unversehrtheit
Dass die sozialen, ökologischen und globalen Probleme wachsen, Fremdenfeindlichkeit, religiöse und rechtsextremistische Fundamentalismen zunehmen, zeigt unsere Schwäche. Nicht nur die Gesellschaft ist mit Krisen konfrontiert, sondern auch wir.
Dass soziale und politische Bewegungen im durchaus sehr heterogenen globalen Süden uns motivierende Beispiele gaben und geben, fordert uns zusätzlich zu Solidarität mit ihnen heraus. Sie haben Arbeits- und Kampfformen entwickelt, die Fragmentierung und Spaltungen unter den Linken überwinden helfen, Vielfalt in Stärke übersetzen. Das ist ihnen gelungen, weil sie die konkreten politischen, sozialen und ökologischen Probleme als gesellschaftspolitische Probleme mit lokaler, nationaler und globaler Dimension bearbeiten. Sie haben also die in Deutschland und Europa typischen Ressort- und Kompetenzgrenzen übersprungen bzw. umgangen. Sie haben freie Räume und Praktiken entwickelt, in der die Aktiven als einander gleichgestellte Frauen und Männer gemeinsam analysieren, über Alternativen diskutieren und Absprachen zu Aktionen und gemeinsamer Arbeit treffen. Sie haben die intensive politische Diskussion, die (selbst)kritische gemeinsame Auswertung von Erfahrungen und das Feiern von Gemeinsamkeit zusammengebracht. Ein besonders wichtiger oder gar der zentrale Versammlungsraum dafür ist das Sozialforum.
Sozialforen sollen keinesfalls idealisiert oder als unproblematisch dargestellt werden und schon gar nicht als Lösung aller Probleme. Aber wir sehen sie als alternativlos an, um zusammenzubringen wer zusammengehört. Wir sehen in ihrem Fehlen bzw. den fehlenden Sozialforumsprozessen bei uns eine Ursache dafür, dass wir weiterhin in der politischen Defensive verharren und der Krisenbearbeitung durch die Herrschenden keinen wirksamen Widerstand entgegensetzen können. Das gilt für Europa und vor allem für Deutschland.
Wir möchten dies ändern. Wir verstehen unseren erneuten Versuch, in Deutschland über Sozialforen zu reden und Sozialforumsprozesse zu initiieren, als von Beginn an im europäischen und globalen Kontext stehend. Er kann nur gelingen, wenn es eine "kritische Masse" von Frauen und Männern in emanzipativen Bewegungen gibt, die dieses Bedürfnis teilen und gemeinsam artikulieren.
Das wollen wir nun austesten, mit dem Ziel, am 14. und 15. Oktober 2011 zu einer bundesweiten Arbeitsberatung zusammen zu kommen. Dort wollen wir bilanzieren, was seit dem 1. Weltsozialforum in Porto Alegre (2001) und dem 1. Europäischen Sozialforum in Florenz (2002) in unserem Land "sozialforumsmäßig passiert" ist. Das soll keine von unseren gegenwärtigen Aktivitäten losgelöste "Nabelschau" sein und soll sowohl Aktions- als auch ggf. Arbeitsabsprachen zu neuen Sozialforumsprozessen ermöglichen. Sind Sie/Bist Du dabei?
Judith Dellheim (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!')">Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!), Torsten Trotzki (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!')">Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!), Schorsch Wiesmaier (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!')">Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)
Oder: Geben wir uns eine zweite Chance, damit zusammenkommt, wer zusammengehört?(!)
... um endlich Protest und Widerstand gegen die Politik der Herrschenden, Visionen von einer für alle lebenswerten Welt, Konzepte und Strategien für demokratische und gerechte Problemlösungen, alternative Produktions- und Lebensweisen gesellschaftsverändernd wirksam zu machen, um Schritte hin zu einer Gesellschaft zu gehen, in der jede und jeder selbstbestimmt in Würde, in solidarischem Miteinander und intakter Natur leben können - vor Ort, in der Region, in Deutschland, in der EU und Europa, weltweit:
- Gegen Armut, soziale Ausgrenzung und sozial Spaltungen - für soziale Gleichheit
- Gegen globale Erwärmung und den Schwund der biologischen Vielfalt - für funktionsfähige Ökosysteme
- Gegen Unterdrückung, Überwachung, Repressionen und Fremdbestimmung - für ein selbstbestimmtes Leben und die Teilhabe an allen relevanten gesellschaftspolitischen Entscheidungen
- Gegen Krieg und Militarisierung - für Frieden, Sicherheit und den Schutz individueller Unversehrtheit
Dass die sozialen, ökologischen und globalen Probleme wachsen, Fremdenfeindlichkeit, religiöse und rechtsextremistische Fundamentalismen zunehmen, zeigt unsere Schwäche. Nicht nur die Gesellschaft ist mit Krisen konfrontiert, sondern auch wir.
Dass soziale und politische Bewegungen im durchaus sehr heterogenen globalen Süden uns motivierende Beispiele gaben und geben, fordert uns zusätzlich zu Solidarität mit ihnen heraus. Sie haben Arbeits- und Kampfformen entwickelt, die Fragmentierung und Spaltungen unter den Linken überwinden helfen, Vielfalt in Stärke übersetzen. Das ist ihnen gelungen, weil sie die konkreten politischen, sozialen und ökologischen Probleme als gesellschaftspolitische Probleme mit lokaler, nationaler und globaler Dimension bearbeiten. Sie haben also die in Deutschland und Europa typischen Ressort- und Kompetenzgrenzen übersprungen bzw. umgangen. Sie haben freie Räume und Praktiken entwickelt, in der die Aktiven als einander gleichgestellte Frauen und Männer gemeinsam analysieren, über Alternativen diskutieren und Absprachen zu Aktionen und gemeinsamer Arbeit treffen. Sie haben die intensive politische Diskussion, die (selbst)kritische gemeinsame Auswertung von Erfahrungen und das Feiern von Gemeinsamkeit zusammengebracht. Ein besonders wichtiger oder gar der zentrale Versammlungsraum dafür ist das Sozialforum.
Sozialforen sollen keinesfalls idealisiert oder als unproblematisch dargestellt werden und schon gar nicht als Lösung aller Probleme. Aber wir sehen sie als alternativlos an, um zusammenzubringen wer zusammengehört. Wir sehen in ihrem Fehlen bzw. den fehlenden Sozialforumsprozessen bei uns eine Ursache dafür, dass wir weiterhin in der politischen Defensive verharren und der Krisenbearbeitung durch die Herrschenden keinen wirksamen Widerstand entgegensetzen können. Das gilt für Europa und vor allem für Deutschland.
Wir möchten dies ändern. Wir verstehen unseren erneuten Versuch, in Deutschland über Sozialforen zu reden und Sozialforumsprozesse zu initiieren, als von Beginn an im europäischen und globalen Kontext stehend. Er kann nur gelingen, wenn es eine "kritische Masse" von Frauen und Männern in emanzipativen Bewegungen gibt, die dieses Bedürfnis teilen und gemeinsam artikulieren.
Das wollen wir nun austesten, mit dem Ziel, am 14. und 15. Oktober 2011 zu einer bundesweiten Arbeitsberatung zusammen zu kommen. Dort wollen wir bilanzieren, was seit dem 1. Weltsozialforum in Porto Alegre (2001) und dem 1. Europäischen Sozialforum in Florenz (2002) in unserem Land "sozialforumsmäßig passiert" ist. Das soll keine von unseren gegenwärtigen Aktivitäten losgelöste "Nabelschau" sein und soll sowohl Aktions- als auch ggf. Arbeitsabsprachen zu neuen Sozialforumsprozessen ermöglichen. Sind Sie/Bist Du dabei?
Judith Dellheim (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!')">Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!), Torsten Trotzki (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!')">Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!), Schorsch Wiesmaier (Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!')">Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!)